Es gab derzeit viel Positives über den Wuppertaler SV zu berichten. Hinter den Kulissen hat sich der Verein stabilisiert. Sportvorstand Thomas Richter hat den Verein in ein ruhigeres Fahrwasser geführt. Und seitdem Björn Mehnert Trainer und Stephan Küsters Sportchef bei den Bergischen sind, geht es auch sportlich wieder bergauf. Der zwischenzeitliche Lohn: Der zweite Platz in der Tabelle hinter Rot-Weiss Essen.
Also viel Grund zur Freude nach dem 3:0 (1:0) gegen die U23 des FC Schalke 04 beim Traditionsverein aus dem Bergischen. Wäre da nur nicht die Zuschauerzahl gewesen: Nur 1.084 Fans wollten das Spiel gegen den S04 II im Stadion am Zoo sehen. Das bedeutet Minusrekord für diese Saison. Und das in einem Spiel, in dem der WSV mit einem Sieg auf den zweiten Tabellenplatz vorstoßen konnte.
„Mehr Zuschauer? Das wünschen wir uns natürlich alle. Die Zuschauerzahlen machen uns alle nicht glücklich“, erklärte Sportvorstand Richter nach dem Spiel. Die Mannschaft bringt ihre Leistung auf den Platz. Das wird auch in der Stadt wahrgenommen. Deswegen ist es mit einem Fragezeichen versehen, warum wir im Moment nicht mehr Besucher im Stadion begrüßen dürfen.“
Die Zuschauerzahlen sind trotz des sportlichen Erfolgs sogar eher rückläufig. Waren beim Saisonauftakt gegen Rödinghausen 1.187 Zuschauer im Stadion, passierten gegen Fortuna Köln immerhin 1.826 zahlende Zuschauer die Eingangstore. Gegen den VfB Homberg waren es zuletzt unter der 3-G-Regel immerhin noch 1.436 Fans. Nun also – zum ersten Mal mit der 2-G-Regel waren es nur noch 1.084 Zuschauer. Das Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen mit 4.040 Zuschauern war – auch wegen der Gästefans – die große Ausnahme. „Warum auch immer das so ist. Wir sind in einer Phase, in der die Mannschaft attraktiven Fußball spielt und in der es sich lohnt, ins Stadion zu gehen. Und natürlich würden wir uns alle wünschen, dass da eine größere Kulisse in den kommenden Wochen im Stadion ist und die Mannschaft unterstützt“, ärgerte sich der 59-Jährige. „Aber wir können halt auch nicht mehr machen, als im Vorstand und den Gremien ruhig, kontinuierlich und seriös zu arbeiten. Und die Mannschaft bringt ihre Leistung auf dem Platz.“
Wer am Wochenende Bock auf Fußball hat, ein bisschen frische Luft genießen will und dabei guten Fußball sehen will – nicht nur fußballerisch, sondern die Jungs kämpfen auch, sie leben das Ding hier und identifizieren sich mit dem Verein - der ist herzlich eingeladen. Aber ich kann niemanden zwingen, hierhin zu kommen
Björn Mehnert
Auch WSV-Trainer Björn Mehnert hat da keinen griffigen Ansatz, was man noch tun könne, um mehr Zuschauer anzulocken. „Nichts. Wir liefern weiter ab. Wer Bock hat, kommt ins Stadion, guckt sich die Jungs an. Die Leben den WSV, die marschieren und spielen guten Fußball. Ich glaube, es lohnt sich. Aber wir können nicht mehr machen, als so Fußball zu spielen, wie gegen Schalke“, meinte Mehnert. „Klar wünschen wir uns alle mehr Zuschauer. Durch die 2-G-Regel ist auch die Sicherheit gegeben. Wer am Wochenende Bock auf Fußball hat, ein bisschen frische Luft genießen will und dabei guten Fußball sehen will – nicht nur fußballerisch, sondern die Jungs kämpfen auch, sie leben das Ding hier und identifizieren sich mit dem Verein - der ist herzlich eingeladen. Aber ich kann niemanden zwingen, hierhin zu kommen. Aber wer guten Fußball sehen will, kommt hierhin.“ Am 16. Oktober bietet sich im Traditions – und Verfolgerduell mit Rot-Weiß Oberhausen die nächste Möglichkeit zu einem Stadionbesuch.